Wal­dorf-/ Rudolf Stei­ner Schu­len gegen Diskriminierung

Stutt­gart, 28.10.2007 | Stel­lung­nah­me der inter­na­tio­na­len Kon­fe­renz der Waldorf/Steiner Pädagogik (Haa­ger­kreis).

Die Rudolf Stei­ner Schulen/Waldorfschulen leis­ten bei der Wahr­neh­mung ihrer erzie­he­ri­schen Auf­ga­be im Geis­te der Men­schen­rech­te einen Bei­trag für eine Gesell­schaft, die auf gegen­sei­ti­gem Respekt, gegen­sei­ti­ger Tole­ranz und Koope­ra­ti­on zwi­schen allen Men­schen gründet.

Als Schu­len ohne Aus­le­se, Son­de­rung und Dis­kri­mi­nie­rung ihrer Schülerinnen und Schüler sehen sie alle Men­schen als frei und gleich an Würde und Rech­ten an, unabhängig von eth­ni­scher Zugehörigkeit, natio­na­ler oder sozia­ler Her­kunft, Geschlecht, Spra­che, Reli­gi­on, poli­ti­scher oder sons­ti­ger Überzeugung.

Die Anthro­po­so­phie als Grund­la­ge der Rudolf Stei­ner Pädagogik rich­tet sich gegen jede Form von Ras­sis­mus und Natio­na­lis­mus. Durch Stei­ners Werk zieht sich ein beständiges anti-ras­sis­ti­sches Emp­fin­den und er beschreibt häufig ras­sis­ti­sche Sicht­wei­se als ana­chro­nis­tisch und antie­thisch gegenüber mensch­li­cher Wer­te und Würde. Die Rudolf Stei­ner Schu­len sind sich bewusst, dass ver­ein­zel­te For­mu­lie­run­gen im Gesamt­werk Rudolf Stei­ners nach dem heu­ti­gen Verständnis nicht die­ser Grund­rich­tung ent­spre­chen und dis­kri­mi­nie­rend wirken.

Weder in der Pra­xis der Schu­len noch in der Leh­rer­aus­bil­dung wer­den ras­sis­ti­sche oder dis­kri­mi­nie­ren­de Ten­den­zen gedul­det. Die Rudolf Stei­ner Schu­len ver­wah­ren sich ausdrücklich gegen jede ras­sis­ti­sche oder natio­na­lis­ti­sche Ver­ein­nah­mung ihrer Pädagogik und von Rudolf Stei­ners Werk.

Aus die­sem Selbstverständnis arbei­ten die Rudolf Stei­ner Schu­len seit ihrer Gründung 1919. Ein­rich­tun­gen auf Grund­la­ge der Rudolf Stei­ner Pädagogik enga­gie­ren sich heu­te in allen Erd­tei­len, dar­un­ter in sozia­len Brenn­punk­ten Euro­pas, Afri­kas, Ame­ri­kas, Asi­ens und dem Mitt­le­ren Osten.

Ver­ab­schie­det von der inter­na­tio­na­len Kon­fe­renz der Waldorf/Steiner Pädagogik (Haa­ger­kreis) am 31. Novem­ber 2008 in Stutt­gart, Deutschland.

Ursu­la Sus­a­na Val­len­dor (Argen­ti­ni­en), Sigurd Borghs (Bel­gi­en), Lui­sa Lame­rao (Bra­si­li­en), Angel Chiok (Chi­le), Jep­pe Björn Flum­mer (Dänemark), Hen­ning Kul­lak Ublick (Deutsch­land), Chris­to­pher Clou­der (Eng­land, ECSWE), Mik­ko Tas­ki­nen (Fin­land), Rie­ko Hata (Japan), Gilad Goldshmidt (Isra­el), Anto­nia Gras­so (Ita­li­en), Mar­cel de Lee­uw (Nie­der­lan­de), Sue Simpson (Neu­see­land), Het­ty Huse (Nie­der­lan­de), Tobi­as Rich­ter (Österreich), Eri­ka Tay­lor (Schott­land), Tomás Zdražil (Tsche­chi­en), Regu­la Nilo-Schul­t­hess (Schwe­den), Peter-Flo­ri­an Osswald-Müller, Robert Tho­mas (Schweiz), Micha­el Grim­ley (Südafrika), Les­nia Push­na­ja (Ukrai­ne), Gabor Kulc­sar (Ungarn), James Pew­the­rer (USA), Nana Goe­bel (Freun­de der Erzie­hungs­kunst), Bri­git­te Gold­mann (Inter­na­tio­na­le Kin­der­gar­ten- ver­ei­ni­gung), Chris­tof J. Wie­chert (pädagogische Sek­ti­on am Goetheanum).

Die­ser Text basiert auf der Stutt­gar­ter Erklärung, die vom Bund der Frei­en Wal­dorf­schu­len in Stutt­gart am 28. Okto­ber 2007 ver­ab­schie­det wur­de. Übersetzung und Adap­tie­rung ist durch ECSWE autorisiert.

Ihr Kon­takt

Robert Thomas

Robert Tho­mas