Spiel­grup­pen

Mit dem Besuch einer Spiel­grup­pe beginnt die ers­te Ablö­sung vom Eltern­haus. Das ist ein gros­ser Schritt für Ihr Kind, den die Stei­ner-Spiel­grup­pen sehr behut­sam begleiten.
Es gibt Spiel­grup­pen in Haus, Gar­ten und Wald.

Es gibt Spiel­grup­pen in Haus, Bau­ern­hof und Wald. Kommt hin­zu, dass allein schon jede Haus­spiel­grup­pe anders ist. Den­noch gibt es bestimm­te Ele­men­te, die allen gemein­sam sind: das Frei­spiel, der Rei­gen oder die Abschluss­ge­schich­te. Im Fol­gen­den fin­den Sie das Bei­spiel einer Hau­spiel­grup­pe beschrieben.

Der Mor­gen beginnt und die Kin­der tref­fen ein. Wer schon da ist, beginnt mit dem Spie­len. Oder nimmt sich noch etwas Zeit, um anzukommen.

Dann kommt die Zeit des Frei­spiels, dem in Rudolf Stei­ner Spiel­grup­pen gros­ses Gewicht zukommt. Die Spiel­grup­pe ver­wan­delt sich in eine Welt vol­ler Fan­ta­sie. Dafür gibt es Holz­kis­ten, Klam­mern und Klöt­ze, eine Spiel­kü­che mit Koch­ge­schirr und Natur­ge­gen­stän­de wie Rin­de, Tan­nen­zap­fen oder Ker­ne. Stoff­pup­pen lie­gen in Bett­chen und Tücher laden zum Ver­klei­den ein. Aus den Möbeln kann eine Rutsch­bahn oder eine Eisen­bahn ent­ste­hen. Im Gar­ten gibt es einen Sand­kas­ten und Äste für grös­se­re Bau­vor­ha­ben. Am Schluss des Frei­spiels wird zusam­men aufgeräumt.

Als nächs­tes ver­sam­meln sich die Kin­der und die Spiel­grup­pen­lei­te­rin beginnt ein Bewe­gungs­spiel. Im Som­mer reift das Korn und wird ver­ar­bei­tet. Im Herbst sam­melt das Eich­hörn­chen Nüs­se. Im Win­ter bau­en die Kin­der einen Schnee­mann. Und im Früh­ling hop­peln die Hasen zu Rhyth­men und Rei­men durch das Gras. Das Bewe­gungs­spiel greift die Jah­res­zei­ten auf und ist im Unter­schied zum Frei­spiel geführt.

Dann gibt es das Z’Nüni. Gesun­des und Bio ste­hen im Vor­der­grund. Manch­mal gibt es sogar selbst geba­cke­ne Bröt­chen. Die Kin­der ver­sam­meln sich am Tisch und genies­sen, was die Jah­res­zei­ten auf die Tel­ler zaubern.

Nach dem Z’Nü­ni gibt es ein künst­le­ri­sches Ange­bot. Die Kin­der malen mit Wachs­krei­den oder Was­ser­far­ben, klop­fen Klang­hölz­chen zu Ver­sen und Lie­dern oder bewe­gen ihre Hän­de im Hand­ges­ten­spiel. Oder es geht raus, zum Bei­spiel um einen Spa­zier­gang zu machen, im Sand zu spie­len, auf Bäu­me zu klet­tern, mit Sei­len zu spie­len oder zu schaukeln.

Am Ende des Vor­mit­tags ver­sam­meln sich die Kin­der in einem Halb­kreis. Die Spiel­grup­pen­lei­te­rin führt eine Steh- oder Schoss­pup­pen­ge­schich­te mit klei­nen beweg­ten Figu­ren auf. Dann heisst es Abschied neh­men und sich einen guten Heim­weg wün­schen. Ein Mor­gen vol­ler Erleb­nis­se geht zu Ende.

Ver­ein­ba­ren Sie für Ihr Kind eine indi­vi­du­el­le Eingewöhnungszeit.

Stei­ner-Spiel­grup­pe besu­chen Kin­der im Alter von 2 1/2 Jah­ren bis zum Kin­der­gar­ten­ein­tritt. Nor­ma­ler­wei­se sind die Spiel­grup­pen mor­gens für 3–4 Stun­den geöffnet.

Eltern kön­nen im ers­ten Quar­tal zeit­wei­se noch mit in der Spiel­grup­pe sein. Zum Bei­spiel anfangs an zwei bis gan­zen Vor­mit­ta­gen. So kann Ihr Kind Ver­trau­en zur Spiel­grup­pe auf­bau­en und alles ken­nen­ler­nen. Spä­ter redu­ziert sich die Ein­ge­wöh­nungs­zeit auf einen hal­ben Mor­gen bis zum Z’Nü­ni bis sie schliess­lich nur noch eine hal­be Stun­de beträgt. Damit kann die ers­te Ablö­sung vom Eltern­haus ganz behut­sa­me gesche­hen. Ande­re Spiel­grup­pen ver­ein­ba­ren die Ein­ge­wöh­nungs­zeit ganz indi­vi­du­ell – je nach Bedürf­nis des Kindes.

Spiel­grup­pen sind häu­fig an eine Schu­le ange­schlos­sen oder sie sind recht­lich selbst­stän­dig. In bei­den Fäl­len ist die Rechts­form in der Regel ein Ver­ein. Kommt hin­zu, dass Spiel­grup­pen häu­fig mit Schu­len und Kin­der­gär­ten eng zusam­men­ar­bei­ten oder in den glei­chen Räu­men ein­ge­mie­tet sind.

Spiel­grup­pen, die einer Schu­le ange­schlos­sen sind, kos­ten in der Regel extra, auch wenn schon ein Fami­li­en­bei­trag bezahlt wird. Spiel­grup­pen, die selbst­stän­dig arbei­ten, erhe­ben in der Regel einen fixen Bei­trag pro Monat, der sich nach der Anzahl Mor­gen­de rich­tet, die das Kind die Spiel­grup­pe besucht.

Eltern­aben­de befas­sen sich mit der Päd­ago­gik des Spiel­grup­pen­al­ters und The­men der Spiel­grup­pe, zum Bei­spiel über die Ablö­sung vom Eltern­haus, das Trotz­al­ter oder Medi­en. In der Regel bie­ten Spiel­grup­pen ein Stand­ort­ge­spräch pro Jahr an. Am Ende der Spiel­grup­pen­zeit fin­det ein Abschluss­ge­spräch statt, an dem es auch um den Über­tritt in den Kin­der­gar­ten geht.

Einen Schnup­per­ter­min oder Ihr Kind anmel­den? Kein Problem.
Unse­re Spiel­grup­pen, Kin­der­gär­ten und Schu­len bie­ten Ihnen Schnup­per­ter­mi­ne und Tage der offe­nen Türe an. Für die Anmel­dun­gen gibt es in der Regel ein Infor­ma­ti­ons­ge­spräch, einen Schnup­per­ter­min bzw. Schul­rei­fe­ab­klä­rung und ein Finanz­ge­spräch. Ein­trit­te sind jeder­zeit mög­lich. Kon­tak­tie­ren sie ein­fach den Stand­ort Ihrer Wahl.